Ich bin verwirrt

Auch mit einem Partner sind nicht alle Fragen geklärt
Egil
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Ich bin verwirrt

Beitrag von Egil »

Also, nachdem es sich schon ein paar Wochen angedeutet hat, in denen meine Freundin sehr abweisend war, hatten wir am Sonntag ein langes Gespräch, in dem sie mir erklärt hat, dass sie vorschlägt, unsere Beziehung zu beenden. Ich würde ihr nicht genügend Aufmerksamkeit schenken, andere Dinge (meine Arbeit, mein Hund,...) wären mir wichtiger, sie wäre unglücklich "zwischen die bushes" (manchmal mischt sie Deutsch und Englisch), und außerdem könnte sie sich nicht verzeihen, wenn ich ihretwegen kein Kind bekommen würde (sie fühlt sich noch nicht reif genug dafür, gegenwärtig geht es aus gesundheitlichen Gründen bei ihr sowieso nicht, und es ist unklar, ob sie überhaupt empfangen kann).

Das war natürlich ein ganz schöner Brocken, aber, wie gesagt, ich hatte es schon erwartet. Und es stimmte ja auch alles, was sie sagte. Ich weiß es selbst, dass der Betrieb für mich an erster Stelle kommt - etwas anderes wäre für mich nicht diskutabel. Und ich hatte selbst schon massive Zweifel an unserer Beziehung, eben weil sie vielleicht keine Kinder wird bekommen können, wollte sie aber auch nicht deswegen verlassen, dazu ist sie mir zu lieb.

Was mich jetzt aber verwirrt, seitdem ist sie wie ausgewechselt, lieb zu mir wie seit langem nicht. Ich weiß nicht, was soll ich davon halten. Bereut sie ihre Worte, oder was? War es ein Stein, der auf ihrer Seele lastete, und jetzt runter gefallen ist?
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RomNey
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von RomNey »

Das tut mir sehr leid zu hören.
Ich drück dich!
:umarmung2:
Egil hat geschrieben: Donnerstag 25. April 2024, 22:59 ...Ich weiß es selbst, dass der Betrieb für mich an erster Stelle kommt ...
Aber du möchtest Kinder bekommen?
Und eine Freundin haben?
Das passt für mich nicht zusammen.
Erinnert mich an meinen Vater, bei dem das ähnlich war.
Egil hat geschrieben: Donnerstag 25. April 2024, 22:59 Was mich jetzt aber verwirrt, seitdem ist sie wie ausgewechselt, lieb zu mir wie seit langem nicht. Ich weiß nicht, was soll ich davon halten. Bereut sie ihre Worte, oder was? War es ein Stein, der auf ihrer Seele lastete, und jetzt runter gefallen ist?
Die kurze Antwort: Frag sie!

Die etwas längere Antwort (die aber in meinen Augen weniger hilfreich sein dürfte)
Das ist alles nur Spekulation und mit Vorsicht zu genießen aber ich denke eher letzteres.
Sie wünscht sich eine Beziehung, hat aber gemerkt das deine Beziehung zu deinem Betrieb schon viel enger und näher ist als das zu ihr je der Fall sein wird.
Sie ist froh nicht mehr die meiste Energie und Zeit in eure Beziehung stecken zu wollen.
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Tania
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: Donnerstag 25. April 2024, 22:59
Was mich jetzt aber verwirrt, seitdem ist sie wie ausgewechselt, lieb zu mir wie seit langem nicht. Ich weiß nicht, was soll ich davon halten. Bereut sie ihre Worte, oder was? War es ein Stein, der auf ihrer Seele lastete, und jetzt runter gefallen ist?
Wohnen sie und ihre Mutter immer noch in einer Dir gehörenden Wohnung? Bist Du immer noch ihr Arbeitgeber? Das wäre Grund genug, besonders nett zu Dir zu sein .... Und davon abgesehen kann man einen Menschen ja auch nett finden, auch wenn es mit einer Beziehung nicht klappt.

Romneys Idee war schon super: wenn Du es genau wissen willst, frag sie. Oder freu Dich einfach über die saubere Trennung und akzeptiere, dass Dich ihre Motive nichts mehr angehen.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Unkreativer »

Wie sollen wir das aus der Ferne raten? Deshalb sind das nur Vermutungen:
Mir fallen zwei Möglichkeiten ein. Entweder sie will die Beziehung eigentlich nicht beenden und ist jetzt froh, dass das Thema angesprochen wurde und sich die Probleme vielleicht doch lösen lassen, oder sie will die schwere Situation nicht durch Kleinigkeiten noch schwerer machen.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Rantanplan »

Meine Einschätzung dazu: Du schreibst, dass sie sehr lieb ist. Ich vermute mal, ihr versteht euch noch gut und sie mag Dich auch noch. Aber eine Beziehung beenden heisst jemandem wehtun. Und einfühlsame Menschen belastet sowas enorm. Es ist die Abwägung, es weiter zu führen oder jemanden zu verletzen. Wenn ihr das einigermaßen vernünftig klären konntet ist ihr bestimmt ein Felsbrocken vom Herzen gefallen. Das erklärt auch ihr Verhalten. Für mich heisst das: trotz Ende versteht ihr euch weiterhin hoffentlich gut. Und sie ist vielleicht einfach froh, dass es nicht eskaliert ist. Aber zuende ist es trotzdem.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Vogel »

Die Verwirrung kann ich verstehen. Die spannendere Frage wäre aber: was willst Du? Ist sie Dir wichtig?
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Aurel »

Egil hat geschrieben: Donnerstag 25. April 2024, 22:59 ….
Was mich jetzt aber verwirrt, seitdem ist sie wie ausgewechselt, lieb zu mir wie seit langem nicht. Ich weiß nicht, was soll ich davon halten. Bereut sie ihre Worte, oder was? War es ein Stein, der auf ihrer Seele lastete, und jetzt runter gefallen ist?
Zunächst einmal tut es mir leid, dass deine Beziehung auseinandergegangen ist! Deine Verwirrung ist verständlich.

Ich würde mich fragen: wird die Erkenntnis, warum sie sich so verhält, dir etwas nützen im Umgang mit der Situation, und würde dies an der Situation selbst etwas verändern? Wenn die Antworten „nein“ lauten, würde ich versuchen Abstand davon zu gewinnen. Wenn eine der Antworten „ja“ lautet, kannst du sie nur fragen. Alles andere dürfte letztendlich Spekulativ bleiben.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Egil »

Tania hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 06:36 Wohnen sie und ihre Mutter immer noch in einer Dir gehörenden Wohnung? Bist Du immer noch ihr Arbeitgeber? Das wäre Grund genug, besonders nett zu Dir zu sein ....
Sie haben mittlerweile eine eigene Wohnung, allerdings muss ich als "Zwischenmieter" agieren, damit sie die Wohnung bekommen konnten. Aber es ist nicht berechnend, nach dem Motto, "ich krieche dem Chef in den Hintern". Dafür ist sie nicht der Typ, und ich würde es auch merken.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von NeC »

So eine Entwicklung ist natürlich schade :umarmung2:
aber ich kann sowohl die Verwirrung als auch ihr Verhalten ganz gut verstehen.

Eure Beziehung bringt offenbar euch beiden einiges Gute, und darüber freut man sich natürlich und mag gern und bereitwillig daran festhalten. Allerdings habt ihr auch beide registriert, dass es da eine Diskrepanz bezüglich eurer längerfristig geplanten Lebenswege gibt. Dass hattet ihr erstmal beiseite geschoben, aber das Thema löst sich nicht von allein und es wirft einen Schatten auf das eigentlich schöne Miteinander.

Statt es wie bisher einfach erstmal zu verdrängen, habt ihr nun angefangen darüber Nachzudenken, wie ihr damit umgehen wollt. Das ist erfreulich, ihr redet sehr offen und vertraut darüber, und ihr schätzt die Lage offenbar auch ähnlich ein. Das wirkt wieder verbindend und vertreibt den Schatten erstmal, obwohl die Diskrepanz natürlich weiterhin besteht.
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Tania
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Tania »

Egil hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 18:41 Aber es ist nicht berechnend, nach dem Motto, "ich krieche dem Chef in den Hintern". Dafür ist sie nicht der Typ, und ich würde es auch merken.
Das hatte ich auch nicht angenommen.

Aber bei einer (vernünftigen) Trennung gibt es im Wesentlichen zwei Optionen: entweder man wünscht einander noch ein schönes Leben und geht getrennte Wege - oder man versucht irgendwie, die Liebesbeziehung in eine freundschaftliche Beziehung umzuwandeln. Ersteres ist definitiv emotional leichter und nervenschonender. Aber wenn man noch irgendwie verflochten ist - z.B. über gemeinsame Kinder oder wie in eurem Fall beruflich -, dann muss man wohl Option 2 anstreben. Und dabei ist es durchaus empfehlenswert, nett zueinander zu sein.

Wenn Du die Trennung für das beste hältst, hinterfrage es lieber nicht, sondern freu Dich einfach, dass es funktioniert. Einen Rosenkrieg auf dem Hof kannst Du sicher nicht gebrauchen.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Egil »

Vogel hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 10:07 Die Verwirrung kann ich verstehen. Die spannendere Frage wäre aber: was willst Du? Ist sie Dir wichtig?
Ja, natürlich. Wir hatten zwei tolle Jahre, und haben viele Gemeinsamkeiten.
Aurel hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 11:30 Ich würde mich fragen: wird die Erkenntnis, warum sie sich so verhält, dir etwas nützen im Umgang mit der Situation, und würde dies an der Situation selbst etwas verändern? Wenn die Antworten „nein“ lauten, würde ich versuchen Abstand davon zu gewinnen. Wenn eine der Antworten „ja“ lautet, kannst du sie nur fragen. Alles andere dürfte letztendlich Spekulativ bleiben.
Nun, die Frage, die ich mir stelle, ist: war es das und ich muss mir jetzt eine neue Beziehung suchen (mein natürliches Verhalten wäre, in dem Fall mich zurückzuziehen und meine Wunden zu lecken, aber das habe ich zu oft getan; angesichts meines Alters kann ich mir das nicht mehr erlauben, wenn es noch was werden soll mit der Familiengründung; da hieße es dann Zähne zusammen beißen, Augen zu und durch), oder gibt's doch noch eine Chance für uns? Immerhin hat sie schon bei unserem ersten Date zu mir gesagt, ich sollte keine Zeit mit ihr verschwenden, in ein paar Wochen wäre sie sowieso weg, und dann blieb sie zwei Jahre bei mir. Und sie hat, wie sie selbst sagt, die Tendenz, vor Verantwortung wegzulaufen.
Aber ich möchte natürlich auch nicht der Trottel (oder schlimmer: Stalker) sein, der ihr ewig nach läuft.
NeC hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 19:00 Eure Beziehung bringt offenbar euch beiden einiges Gute, und darüber freut man sich natürlich und mag gern und bereitwillig daran festhalten. Allerdings habt ihr auch beide registriert, dass es da eine Diskrepanz bezüglich eurer längerfristig geplanten Lebenswege gibt. Dass hattet ihr erstmal beiseite geschoben, aber das Thema löst sich nicht von allein und es wirft einen Schatten auf das eigentlich schöne Miteinander.

Statt es wie bisher einfach erstmal zu verdrängen, habt ihr nun angefangen darüber Nachzudenken, wie ihr damit umgehen wollt. Das ist erfreulich, ihr redet sehr offen und vertraut darüber, und ihr schätzt die Lage offenbar auch ähnlich ein. Das wirkt wieder verbindend und vertreibt den Schatten erstmal, obwohl die Diskrepanz natürlich weiterhin besteht.
Das klingt irgendwie ziemlich vernünftig. Könnte sein, dass es das ist. Wir haben uns bei dem Gespräch auch nicht gestritten oder so. Wir waren zur Obstblüte im Alten Land und auf der Rückfahrt sagte sie mir das. Wir haben noch gekuschelt, und wenig später hat sie mich noch zu sich eingeladen, aber ich konnte den Abend nicht (emotional).
RomNey hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 05:50
Egil hat geschrieben: Donnerstag 25. April 2024, 22:59 ...Ich weiß es selbst, dass der Betrieb für mich an erster Stelle kommt ...
Aber du möchtest Kinder bekommen?
Und eine Freundin haben?
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Erinnert mich an meinen Vater, bei dem das ähnlich war.
🤷🏼‍♂️🤷🏼‍♂️🤷🏼‍♂️Ich habe manchmal das Gefühl, irgendwie "aus der Zeit gefallen" zu sein. Ich denke manchmal, dass ich in früheren Zeiten glücklicher gewesen wäre.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Vogel »

Egil hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 23:02 Ja, natürlich. Wir hatten zwei tolle Jahre, und haben viele Gemeinsamkeiten.
Wenn sie es so sinngemäß gesagt hat, wie Du schreibst:"in dem sie mir erklärt hat, dass sie vorschlägt, unsere Beziehung zu beenden.", dann hast Du vielleicht eine Chance. Die Trennung war ein Vorschlag, sogar noch eher ein deutlicher Hinweis was sie gerne anders hätte, damit die Beziehung bestehen bleibt.

Um Deine andere Frage an Aurel zu beantworten: ich glaube nicht das es jetzt schon war, nicht solange ihr es schafft hier Kompromiße zu finden.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Egil »

Unkreativer hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 08:08 Wie sollen wir das aus der Ferne raten? Deshalb sind das nur Vermutungen:
Natürlich kann mir das keiner hier sagen. Schon ich kann ja nur raten (oder sie fragen). Aber ich habe schon oft erlebt (bei mir selbst und auch bei anderen), dass der gemeinsame Austausch hier doch manchmal ganz hilfreiche Ergebnisse gebracht hat.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von RomNey »

Egil hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 23:02
RomNey hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 05:50
Egil hat geschrieben: Donnerstag 25. April 2024, 22:59 ...Ich weiß es selbst, dass der Betrieb für mich an erster Stelle kommt ...
Aber du möchtest Kinder bekommen?
Und eine Freundin haben?
Das passt für mich nicht zusammen.
Erinnert mich an meinen Vater, bei dem das ähnlich war.
🤷🏼‍♂️🤷🏼‍♂️🤷🏼‍♂️Ich habe manchmal das Gefühl, irgendwie "aus der Zeit gefallen" zu sein. Ich denke manchmal, dass ich in früheren Zeiten glücklicher gewesen wäre.
Ich glaube damit liegst du gar nicht so falsch.
Ich bin nach wie vor davon überzeugt das wir alle irgendeine Art von Traumata haben.
Bei dir ist da das Hauptthema scheinbar dein Betrieb.
So haben unzählige Konditionierungen über Jahrzehnte dazu geführt das du heute so sehr an deinem Betrieb hängst.

Das muss ja nichts schlechtes sein aber wie gesagt erinnert mich das sehr an meinen Vater.
Da war Geld verdienen das höchste Gebot. Also sein Traumata wenn man so will war/ist das Geld verdienen. Geld haben. Geld ausgeben, whatever...
Da war irgendwann nur noch sehr wenig Platz für meine Mutter.
Der Druck auf meinen Vater ist mit jedem Kind (Haus, Auto, jegliche finanzielle Belastung) ja auch nur gestiegen, kaum Zeit überhaupt mal zu reflektieren und sich selber zu sortieren.
Das hat das alles nur noch mehr angeheizt.

Ich glaube nicht das du früher damit glücklicher gewesen wärst. Ich denke nur das es früher mehr akzeptiert war.
Oder in den meisten Familien "normal" das man alles für den Betrieb tut und die Familie dabei erst an 2. Stelle kommt.

Wenn ich mir jetzt vorstelle du würdest noch Kinder bekommen, bekomme ich Angst um die Kinder.
Weil ich befürchte denen wieder fährt ein ähnliches Schicksal wie mir, wo ich mir Liebe und Zeit von meinen Eltern gewünscht aber nie bekommen habe.

Gleichzeitig muss ich an meine Mutter denken, die dann zuhause überfordert mit den Kindern sitzt während du dich nur um deinen Betrieb kümmerst.
Die sich auch über eine Umarmung nach deinem Feierabend freuen würde, du aber nur Totmüde ins Bett fällst.

Also ich glaube nicht das des so bei dir kommen würde. Ist jetzt nur mal sehr überspitzt was mir mein Gehirn gesendet hat.

Ich habe das Gefühl du bist ein sehr reflektierter Mensch der sich selber (und auch andere) sehr hinterfragt. Was ich richtig nice finde!

Edit: Achja und ein Zitat was ich vor kurzem aufgeschnappt habe und passend finde:
"What do you think is your greatest achievement?" "Marrying my wife." "But as a musician?" "Nothing else matters."
- Dawid Bowie
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Cavia »

Bei jedem, der nicht finanziell ausgesorgt hat, kommt logischerweise der Beruf an der ersten Stelle. Wenn mein Partner Hilfe bräuchte, könnte ich leider nicht alles stehen und liegen lassen, um zu ihm zu fahren. Das ginge leider erst nach der Arbeit. Dennoch wäre er mir wichtiger (emotional) als meine Arbeit. Und wenn es andersherum nicht auch so wäre, würde ich mich trennen.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Ampersand »

Cavia hat geschrieben: Samstag 27. April 2024, 10:17 Bei jedem, der nicht finanziell ausgesorgt hat, kommt logischerweise der Beruf an der ersten Stelle. Wenn mein Partner Hilfe bräuchte, könnte ich leider nicht alles stehen und liegen lassen, um zu ihm zu fahren. Das ginge leider erst nach der Arbeit. Dennoch wäre er mir wichtiger (emotional) als meine Arbeit. Und wenn es andersherum nicht auch so wäre, würde ich mich trennen.
@ Egil: Wenn du den Betrieb verkaufen würdest, hättest du doch mehr als ausgesorgt, oder? Oder Verpachten?
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von katebe »

Egil hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 23:02 Und sie hat, wie sie selbst sagt, die Tendenz, vor Verantwortung wegzulaufen.
Tut mir leid für dich, dass die Beziehung zerbrochen ist :cry:
Ich denke aber, du solltest es bei der Trennung belassen. Denn du scheinst dir sehr dringend Kinder zu wünschen und wenn das oben Zitierte stimmt, sehe ich da einfach keine Zukunft für euch.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von NeC »

katebe hat geschrieben: Samstag 27. April 2024, 11:24
Egil hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 23:02 Und sie hat, wie sie selbst sagt, die Tendenz, vor Verantwortung wegzulaufen.
(...) du solltest es bei der Trennung belassen. Denn du scheinst dir sehr dringend Kinder zu wünschen und wenn das oben Zitierte stimmt, sehe ich da einfach keine Zukunft für euch.
Das kommt auch ein bisschen darauf an, wie sie selbst ihren Weglauf-drang einschätzt.

Bei Egil und seinem Betrieb hätte sie die Chance, zunächst mal ein wenig in das "Verantwortung für andere übernehmen" hineinzuschnuppern. Immerhin hat sie ja selbst auch davon profitiert, dass Egil anderen Leuten Arbeit und damit ein Auskommen verschafft. Falls sie sozial eingestellt ist, könnte sie es auch mögen, anderen Menschen ebensolche Perspektiven zu geben. Und wenn sie beide den Betrieb schmeißen, stünde er nicht mehr zwischen ihnen sondern würde verbindend wirken.

Aber vielleicht kennt sie sich auch schon selbst gut genug um zu wissen, dass sie nicht aus diffusen Ängsten vor Verantwortung wegläuft, sondern das ganz bewusst so machen möchte. Dann geht es mir wie Dir, da sehe ich dann auch keine langfristige Zukunft.

Der Normalfall dürfte jedoch sein, dass keiner von beiden so suuuper sicher ist, was er/sie in Zukunft wollen würde. Daher ist es gut, dass sie nun anfangen, sich darüber auszutauschen, und dass ein mögliches Beziehungsende als realistische Option auf dem Tisch liegt, ohne dass eine Seite extrem emotional reagiert. :daumen: Wahrscheinlich müssten beide von ihren aktuellen Positionen etwas abrücken, damit es eine gemeinsame Zukunft geben kann. Das ist schwierig ... aber vielleicht ist es das auch Wert!
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Girassol »

Cavia hat geschrieben: Samstag 27. April 2024, 10:17 Bei jedem, der nicht finanziell ausgesorgt hat, kommt logischerweise der Beruf an der ersten Stelle. Wenn mein Partner Hilfe bräuchte, könnte ich leider nicht alles stehen und liegen lassen, um zu ihm zu fahren. Das ginge leider erst nach der Arbeit. Dennoch wäre er mir wichtiger (emotional) als meine Arbeit. Und wenn es andersherum nicht auch so wäre, würde ich mich trennen.
Für mich kommt es darauf an, was genau "Hilfe brauchen" bedeutet. Wenn er sich daheim alleine langweilt, ist es sein Problem. Hatte er einen Unfall und ist im Ktankenhaus, lasse ich bei der Arbeit alles stehen und liegen und bin auf dem Weg.

Bei einem Mann mit Kinderwunsch würde ich erwarten, dass die zukünftige Familie Prio hat und nicht der Job. Mir wäre es wichtig, sich die Elternzeit und auch Kindkrank-Tage zu teilen. Das sehe ich bei jemandem mit dem Job als oberste Priorität nicht.

Dass der Kinderwunsch vor allem von Egil ausgeht, aber gleichzeitig seine Prioritäten eine andere ist, würde mich als Frau ohne (ausgeprägten) Kinderwunsch auch abschrecken. Wenn ich Lust auf die altbackene Hausfrauenehe hätte, dann wäre es wohl ok.
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Re: Ich bin verwirrt

Beitrag von Tania »

Vogel hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 23:28
Egil hat geschrieben: Freitag 26. April 2024, 23:02 Ja, natürlich. Wir hatten zwei tolle Jahre, und haben viele Gemeinsamkeiten.
Wenn sie es so sinngemäß gesagt hat, wie Du schreibst:"in dem sie mir erklärt hat, dass sie vorschlägt, unsere Beziehung zu beenden.", dann hast Du vielleicht eine Chance. Die Trennung war ein Vorschlag, sogar noch eher ein deutlicher Hinweis was sie gerne anders hätte, damit die Beziehung bestehen bleibt.

Um Deine andere Frage an Aurel zu beantworten: ich glaube nicht das es jetzt schon war, nicht solange ihr es schafft hier Kompromiße zu finden.

Die Hauptfrage für mich ist eigentlich: WILL Egil hier überhaupt einen Kompromiss finden?

Um noch mal auf den Anfangspost zurück zu kommen:
Egil hat geschrieben: Und es stimmte ja auch alles, was sie sagte. Ich weiß es selbst, dass der Betrieb für mich an erster Stelle kommt - etwas anderes wäre für mich nicht diskutabel. Und ich hatte selbst schon massive Zweifel an unserer Beziehung, eben weil sie vielleicht keine Kinder wird bekommen können, wollte sie aber auch nicht deswegen verlassen, dazu ist sie mir zu lieb.
Egil, sie hat Dir recht klar gesagt, dass diese beiden Punkte mit ihr nicht machbar sein werden. Ihr scheint einander wirklich lieb zu haben - aber es scheint kein Lebensmodell zu geben, mit dem ihr beide wirklich glücklich sein könnt.

Ihr könnt euch darauf einigen, euer Leben miteinander zu verbringen, bis einer von euch etwas findet, was ihn wirklich glücklich macht. Also - plakativ ausgedrückt- entweder bis sie einen solventen Single ohne Kinderwunsch kennenlernt, der mit ihr die Welt bereisen möchte, oder bis Du eine Frau findest (und möglichst schwängerst), die in der Rolle der "Hofhausherrin" aufgeht. Und solange das nicht passiert, habt ihr halt eure "besser als nichts"-Beziehung. Ihr müsstet euch allerdings einig sein, nebenbei die Augen offenzuhalten bzw. aktiv zu suchen.

Oder ihr heiratet und macht Kompromisse, die beiden gleichermaßen weh tun. Was dann wohl so etwas bedeuten würde wie "Wenn sie auf einen Mann verzichtet, für den sie an erster Stelle steht und der die (pünktlichen) Feierabende und Wochenenden mit ihr verbringt, dann musst Du auf Kinder verzichten."

Oder ihr bleibt zusammen und hofft auf einen wundersamen Sinneswandel bei einem der Beteiligten. Mit dem Risiko: wenn Du in 10 Jahren merkst, dass sie nicht wundersamerweise plötzlich Muttersehnsüchte entwickelt hat, bist Du schon recht alt, um noch erfolgreich Vater werden zu können.

Oder ihr kommt zu dem Ergebnis, dass die konsequente Trennung die sinnvollste Option ist.

Wovon ich abraten würde: die strittigen Themen immer wieder anzusprechen und zu versuchen, das Gegenüber zu überzeugen. Ihr kennt den jeweiligen Standpunkt des Anderen inzwischen.
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